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12.02.2020

Gemischte Gefühle nach der Infoveranstaltung – doch das Positive überwiegt

Betreuungsangebot im Riethüsli wird gesplittet - die Nachmittagsbetreuung findet ab Sommer an der Oberstrasse statt. Das Schulhausprojekt wird bereits am 6. März vorgestellt.

Bildbericht: Erich Gmünder

Stadtrat Markus Buschor hatte am Mittwochabend keine einfache Aufgabe: Er sollte den rund 50 anwesenden Eltern klar machen, dass ein Teil der Betreuung künftig an der Oberstrasse stattfinden wird. Gleichzeitig durfte er bekanntgeben, dass das Betreuungsangebot nach der Schliessung des privaten Horts massiv ausgebaut wird – und das Riethüsli mit dem neuen Schulhaus ab 2025 über das modernste Angebot verfügen wird.

Und so berichtete und kommentierte das Tagblatt am 14.2.2020 Die Stadtvertröstet das Riethüsli PDF

Vorweg liess er gleich eine kleine Bombe platzen: Bereits in drei Wochen, am Freitag, 6. März um 19 Uhr soll das Quartier über das definitive Bauprojekt informiert werden – die Tagesbetreuung wird im entsprechend modifizierten Siegerprojekt (aus dem Jahr 2012!) über Bedingungen verfügen, die dem neuen städtischen Standard entsprechen und ein Vielfaches mehr als den ursprünglich geplanten  Mittagstisch umfassen.

Der Schuldirektor illustrierte damit auch die in kurzer Zeit massiv gestiegene Bedeutung der Tagesbetreuung. Und machte klar, dass die Stadt dabei auf „St. Galler Qualität“ setzen und hier eine Vorreiterrolle einnehmen will.

Doch das klang in den Ohren der anwesenden Eltern wie ferne Zukunftsmusik, denn viele von ihnen werden dann keine Kinder mehr in der Schule haben.

Und eines machte Markus Buschor auch klar: In der Übergangszeit bis zum Bezug der neuen Schulanlage hat ein bauliches Provisorium keinen Platz – viel zu teuer und für die kurze Zeit nicht sinnvoll.

Starke Ausweitung des Angebots

Doch er machte auch deutlich, dass der provisorische Betrieb  in der Übergangszeit einen massiven Ausbau gegenüber dem jetzigen Stand bedeuten wird – sofern denn das Stadtparlament an einer der nächsten Sitzungen der entsprechenden Vorlage zustimmt und die nötigen Gelder spricht.

Die Abklärungen und Bedingungen für das betrieblichen Provisorium wurden mit Folien im Detail dokumentiert (oben auf das Foto klicken).

Während der Mittagstisch und die eben erst neu eingeführte Morgenbetreuung am bisherigen Standort an der Teufener Strasse auf mittlere Sicht genügend dürften, sollen künftig – mit Berücksichtigung des bestehenden Hortpavillons – fast doppelt soviele Schulkinder von der Nachmittagsbetreuung profitieren. Und dies künftig auch am schulfreien Mittwochnachmittag sowie während insgesamt 9 Ferienwochen. Möglich macht dies der Einbezug der bestehenden Tagesbetreuung an der Oberstrasse, der bisher vom Schulkreis St. Leonhard genutzt und nun entsprechend erweitert wird. Die betroffenen Kinder sollen mit begleiteten Transporten – ob Schulbus oder ÖV wird noch abgeklärt – zwischen den verschiedenen Standorten hin- und hergeführt werden. Die vierminütigen Fahrten seien zumutbar.

Der Stadtrat reagiert mit dieser Ausweitung auf den Druck aus dem Quartier Riethüsli, das sich durch einen Grossaufmarsch auf der Tribüne im Waaghaus an einer Parlamentssitzung Luft verschafft hatte und durch einen politischen Vorstoss der einheimischen SP-Parlamentarierin Beatrice Truniger unterstützt wurde.

Abteilungsleiterin Tanja Rissle informierte umfassend über die künftige Gestaltung des Betreuungsangebots im Riethüsli.

Wie die Lösung im Detail aussehen wird und wer genau profitieren wird, das kann erst nach der Auswertung der Anmeldungen im Detail geregelt werden, das machte Tanja Rissle klar. Sie ist in der Dienststelle für die Tagesbetreuung zuständig und gab gut dokumentiert auf verschiedenste Fragen Auskunft. So wurde festgelegt, dass die Kinder, welche bisher im Hort betreut wurden, bei der neuen Lösung mit erster Priorität berücksichtigt werden sollen. Und von der Ferienbetreuung sollen nur jene Kinder und deren Eltern profitieren, die auch unterm Schuljahr regelmässig mindestens einen Teil des Angebotes nutzen. 

Keine geeigneten Räume im Quartier

Die ernüchternde Bilanz aber blieb – im Quartier konnten keine freien Räumlichkeiten für eine provisorische Nutzung gefunden werden. Abteilungsleiterin Tanja Rissle machte glaubhaft klar, dass sie in den letzten Jahren systematisch alle in Frage kommenden Liegenschaften dahingehend abgeklopft hatte – insbesondere auch jene im Eigentum der Stadt, wie beispielsweise leerstehende Wohnungen und Häuser oder die ehemalige Post. Diese hätten aber diversen Bedingungen von Stadt und Kanton nicht entsprochen.

Damit bleibt das Riethüsli vorläufig das einzige städtische Quartier – unter insgesamt 15 – , das nicht über eine vollständig eigene Tagesbetreuung verfügt. Zurückzuführen ist das auch – und das klang in den Ohren vieler engagierter Eltern schon beinahe paradox – auf die Tatsache, dass das Riethüsli dank privater Initiative selber einen Hort auf die Beine stellte, wodurch die Dringlichkeit nicht gleich hoch war wie in anderen Quartieren.

Stadtrat Markus Buschor und der scheidende Schulleiter Oskar Sturzenegger.

Trotz solcher gemischter Gefühle und vielen offenen Fragen zu Details erhielten Markus Buschor und seine Abteilungsleiterin am Schluss einen warmen Schlussapplaus.

Und so berichtete und kommentierte das Tagblatt am 14.2.2020 Die Stadt vertröstet das Riethüsli

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